Biohof Binsfeld

Die Geschichte unsere Hofs

Peter Philipp von Dernbach (Bischof des Bistums Bamberg und Würzburg des Heiligen Römischen Reiches, Fürst und Herzog zu Franken) verpachtete den Hof bis zum Jahre 1682. Am 14. August des Jahres 1682 verkaufte er den Binsfelder Hof, der bis dahin ein fürstbischöfliches Lehensgut war, schließlich u.a. an Valentin Weissenberger (* 1637 - † 1718). Valentin Weissenbergers Familie hatte den Hof schon in der 3. Generation gepachtet. Die Kaufsumme betrug damals 1100 Gulden, wovon 300 Gulden sofort bezahlt wurden. Die restliche Kaufsumme musste in jährlichen Raten von 100 Gulden bis Martini (Martinstag, 11. Nov.) beglichen werden.

Zum Vergleich: Ein Lehrer verdiente damals 87 Gulden im Jahr.

Die Größe des Hofes beim Verkauf:

410,5 Morgen    Äcker

12 Morgen        Wiesen (auf Halsheimer Gemarkung)

20 Morgen        Wiesen innerhalb der Binsfelder Gemarkung

Morgen             Brennholz im Gramschatzer Wald (jährlich)

6 Gerten           Brennholz (Stangen) aus dem Gemeindewald (jährlich)

                        sowie das Pferchrecht

Die damaligen Hofbesitzer waren hauptsächlich Selbstversorger. Geld verdienten sie beispielsweise durch die Herstellung von Butter und deren Verkauf (an Würzburger Konditoreien), den Tierverkauf und/oder dem Weinverkauf.

Aufgrund ihrer Gläubigkeit spendeten die Menschen damals häufig an die Kirche.
Valentin Weissenberger hat beispielsweise den Bildstock (vor dem Haus Brückenstr. 5) gegenüber dem MGH (Mehrgenerationenhaus) erbauen lassen. Gestiftet wurde er 1766 vom „Schultheiss Valtin Weissberg und seiner ehelichen Hausfrau Ursula“. Auf der Säule ist zu lesen, dass „dieses bilt gott zu ehren“ aufgestellt wurde.

Eine Tochter von Valentin Weissenberger heiratete Johann Pfeuffer/Pfeiffer (* 15.10.1686 - † 18.5.1760) (die Schreibweise variiert in alten Dokumenten) aus Halsheim. Gemeinsam erbten sie den Hof. Noch heute sind die Initialen von Johann Pfeuffer und seiner Frau am Torbogen des Hofes zu erkennen. Er war Kirchenpfleger und Schultheiß (Bürgermeister).

Da Johann Pfeuffer eine Stiftung gründete, die sich für wohltätige Zwecke einsetzte, wurde er in der Binsfelder Kirche beerdigt. Leider ist dort heute kein Nachweis mehr zu sehen. Zu seinen Ehren spendete die Stiftung noch bis ins 20. Jahrhundert hinein jedem Schulkind an Johann Pfeuffers Todestag (18.5.) einen Weck und eine Wurst in der Pause.

Er ließ zudem Bildstöcke errichten, die innerhalb des Dorfes für die Fronleichnamsprozession als Altäre dienten. Am Dorfeingang sowie an dem Ort der ehemaligen Dorfkirche (alte Kirche) zwischen Binsfeld und Halsheim stiftete er die Bildstöcke „Gott und denen H. fünff Wunden zu Ehren“ bzw. „Gott und deinen Heiligen“ zusammen mit seiner Frau Margaretha. Auch der Bildstock direkt vor dem Haus ist ihm zu verdanken.

Damals starben viele Kinder im Säuglingsalter und auch in späteren Jahren an Krankheiten. Johann Pfeuffer verlor beispielsweise drei seiner sieben Kinder innerhalb einer Woche. Alle drei (vier, sieben und neun Jahre alt) starben an Diphterie.

Sein ältester Sohn Johann Jakob Pfeuffer (* 1721) wurde Prior in einem Kloster der Kartäuser.

Dies liegt im oberschwäbischen Buxheim bei Memmingen in Bayern und ist heute eine Niederlassung der Salesianer Don Boscos.

Sein jüngster Sohn Johann Christoph Pfeuffer (* 1732 - † 1820) heiratete Maria Wolf und übernahm den Hof. Die Familie hatte zur damaligen Zeit eine Lizenz die Salzsteuer einzutreiben, weshalb die Familie finanziell gut versorgt war und der Gemeinde Halsheim aushelfen konnte. Diese musste 812 Gulden an die Franzosen bezahlen, um die Löhne der zum Kriegsdienst gestellten Soldaten zu begleichen. Da sie das Geld nicht aufbringen konnte, zahlte Johann Christoph Pfeuffer. Aufgrund der guten finanziellen Lage konnte der Hausherr damals jeden Tag zum Frühstück ein Stück Weißbrot essen und Schokolade trinken, was zu dieser Zeit sehr außergewöhnlich war.

Trotzdem wollte keines seiner Kinder den Hof übernehmen. Somit verpachtete er die Äcker des Hofes in hohem Alter für jährlich 800 Gulden an die Familien Sauer, Wolf und Schmitt für drei Jahre (1818 - 1820). Die Weinberge jedoch bewirtschaftete er selbst, deshalb behielt er auch die Keller unter der Scheune.

Als Johann Christoph Pfeuffer im Jahre 1820 starb übernahm seine Enkelin Anna Maria Krapf (* 1799 - † 1826) mit ihrem Mann Johann Michael Sauer (* 1795) den Hof. Sie heirateten 1822. Anna Maria stirbt schon drei Jahre später mit 27 Jahren nach der Geburt ihrer Tochter Elisabeth (* 1825 † 1913), welche später den Hof übernimmt.

Johann Michael Sauer heiratet noch ein zweites Mal. Seine Frau Barbara erhielt ein Einzelgrab (damals üblich) auf dem Binsfelder Friedhof. Als die Einzelgräber später zu Familiengräbern zusammengefasst wurden, konnten die Grabsteine der Verwandten mit nach Hause genommen werden. Barbaras Grabstein befindet sich noch heute im Garten der Familie Kropp.

Elisabeth Sauer blieb ihr Leben lang unverheiratet. Trotzdem gebar sie im Jahre 1863 die Zwillinge Josef († 1936) und August Sauer († 1949). Ein damaliger Knecht soll der Vater gewesen sein. Er wanderte nach der Geburt nach Amerika aus. Elisabeth Sauer sorgte für ihre Kinder selbst.

Ihrem Sohn Josef Sauer kaufte sie 1897 die Wirtschaft, welche heute wieder im Besitz der Familie ist. Da Josef Sauer keine Kinder bekam wurde die Wirtschaft 1930 an Leo Gehret aus Karlburg verkauft.

Ihr Sohn August erbte den Hof. Gemeinsam mit seiner Frau Magdalena (geb. Pfannes, * 1873 - † 1925) übernahm August Sauer den Hof. Bis ins 20. Jahrhundert hinein bewirtschaftete August Sauer 13 Morgen Wein. Eine Rechnung belegt, dass er einmal 70 Hektoliter Wein für 7.000 Mark nach Würzburg verkaufte. Aufgrund einiger besonders kalter Jahre und Krankheiten, gab er den Weinbau jedoch auf.

Ihre Tochter Gottfrieda Sauer (* 1903 - † 1991) übernahm den Hof mit ihrem Mann Josef Kropp (* 1901 - † 1981). Gemeinsam hatten sie elf Kinder. Seit 1966 bewirtschaftet ihr Sohn Heinrich Kropp den Hof. Er kaufte 1978 die Wirtschaft, die damals Josef Sauer erhielt. Dadurch gelangte die Wirtschaft wieder in Familienbesitz. Seine Frau Hildegard (geb. Sauer) und er haben fünf Kinder.

Ihre Tochter Sybille Kropp-Schönland bewirtschaftet seit 2008 den Familienbetrieb unter ökologischen Aspekten.

Partner u. Gute Geister

Unsere Partner:
- Herzog von Franken Brauerei
- Thüngener Reyter
- Kupferschmiede und
  Brände Adrian
- Imkerverein Thüngen und
  Umgebung
- Imker Stefan und Sabine Kummer
- Reitlehrerin Cornelia Trißler
- Winzerehepaar Sebastian Koch
  und Maria Sauer
- Interessengemeinschaft Binsfeld
- Forstbetriebsgemeinschaft
  Arnstein
- Grasbachhof Remlingen
- Fasanerie Reith
- Schreinerei Pfister
- Obst und Geist K. Rühl
- body & skin, Karlstadt

Gute Geister unseres Guts:

Unsere Großfamilie, Lena und Martin, Joachim, Stefan, Ingbert und Susanne mit Antonia, Kerstin und Hans, unsere Reiterdamen